Lachen schenken und gütig sein.

Nilgül Kaya gehört zu den treuen Mitarbeiterinnen, die bereits seit 10 Jahren unsere private Pflege bereichern. Im Gespräch wollte ich mehr erfahren. Meine Frageliste war vorbereitet. Die 10-Jahr-Jubilarin sollte mir verraten, was sie während der letzten Jahre Besonderes erlebt hatte, was sie motivierte, welche Kundinnen und Kunden ihr ans Herz gewachsen sind und welche Erlebnisse sie prägten. Das Frage-Antwort-Spiel hätte in gewohnter Weise starten können. Doch Nilgül übernahm das Zepter im Gespräch, lachte und berichtete aus freien Stücken.

Zeit ist nicht wichtig

Nil begann das Gespräch: «Was, schon zehn Jahre sind vergangen? Mir war gar nicht bewusst, dass die Zeit so schnell vorüber gehen würde. Die Zeit ist für mich ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, weil es Zeit für mich nicht gibt. Nur wenn ich arbeite, fühle ich mich gut. Dann bin ich agil, kann etwas bewirken, etwas Gutes tun. Das Leben ist so schön. Also machen wir das Optimum draus!»

Das 12-Jahr-Jubiläum

Lachend fuhr die Pflegehelferin fort: «Ich war schon von Beginn an mit dabei bei der private Care AG. Alles war recht unkompliziert. Nach einer kurzen Einführung wurde ich direkt eingestellt. Allerdings war ich dann auch wieder einige Monate weg, ging meine eigenen Wege. Wahrscheinlich zählt deswegen meine Betriebstreue erst seit 2010 und wir feiern heute ein 10-Jahr-Jubiläum, anstatt ein 12-Jahr-Jubiläum. Aber ob es jetzt zehn oder zwölf Jahre waren, die ich für die private Care AG arbeite, spielt für mich keine Rolle. Denn wie gesagt, ist die Zeit nicht so wichtig.»

Immer im Einsatz

Ohne gefragt zu werden, nahm Nil die Antwort auf meine Frage nach ihren Einsätzen vorweg: «Ich kannte Katharina Hadorn schon von früher. Eines Tages kam sie auf mich zu und fragte mich, ob ich beim Aufbau einer neuen Firma dabei sein möchte. Kurz darauf war mein erster Einsatz beim Kunden abgemacht. Der Tag begann bereits um 6.00 Uhr und gut eine Stunde später begleitete ich meinen Kunden bereits zum ersten Arzttermin. Heute am Abend halte ich übrigens noch eine Nachtwache. Manchmal arbeite ich 20 Tage im Monat, manchmal nur 10 Tage. Aber ich bin eigentlich immer aktive, realisiere immer etwas.»

Zeiten ändern sich, auch zum Positiven

Nil: «Heute sind wir viel strukturierter. Die Kommunikation verläuft elektronisch und die Pflegerinnen und Pfleger sind mit dem Tablet ausgerüstet. Wir Menschen sind heute viel nervöser geworden, haben weniger Geduld als damals. Auch bei den Mitarbeitenden, die zwischen den Einsätzen stehen, ist die Anspannung manchmal spürbar. Gleichzeitig ist die Hilfsbereitschaft für einander gewachsen. Haben wir uns erst einmal kennen gelernt, sind wir wie eine grosse Familie. Heute gilt: Wenn du ein Problem hast, dann sag was. Wir können eine Lösung finden. Diese Einstellung ist gewachsen. Wir leben diese Einstellung gegenüber unseren Kundinnen und Kunden, aber das klappt auch innerhalb des Teams gut.»

Abwechslung mach mir Spass

Neben der Anstellung für die private Care AG führt Nil ein vielseitiges Leben. Sie offenbarte mir, dass sie viel Abwechslung brauche und es liebe, verschiedene Projekte gleichzeitig umzusetzen. So erzählte sie mir von ihren unzähligen Weiterbildungskursen. Sie könne sich auch psychologische Beraterin oder Mentorin nennen. Nil schreibt Bücher, momentan ist es ein Roman. Sie engagiert sich für Kinder, verhilft Jugendlichen eine Ausbildung zu absolvieren, sie ruft Tierschutzprojekte ins Leben und setzt Umbauten in Wohnungen um.

Kunden wollen Lebensqualität

Nil erklärt lächelnd: «Ich kann nicht rumsitzen. Wenn ich die betagten Menschen so sehe, dann regt mich das an etwas zu tun. Die Kundinnen und Kunden brauchen Lebensqualität und wollen zu Hause leben so lange es geht. Dann packe ich eben alles gerne an, mache Vorschläge oder entwickle Ideen.»

Der super Job der CM

Ohne Aufforderung lobt Nil ihre Vorgesetzten: «Die Care Managerinnen, die ich erlebt habe, waren all die Jahre immer nett und freundlich zu mir. Sie sind stets sehr bemüht mit den Kundinnen und Kunden und vor allem immer sehr rücksichtsvoll mit uns, dem Pflegepersonal. Ich kann nur Gutes sagen. Ich bewundere die Aufgabe, denn dort kommen alle Fäden zusammen. Die Care Managerinnen kennen die Kundinnen und Kunden, sind fachlich und organisatorisch immer auf der Höhe.» Sie lächelt und ergänzt: «Von mir hören die Care Managerinnen übrigens kaum was. Ich lass die Menschen im Büro in Ruhe, denn die haben genug zu tun.»

Lachen schenken und gütig sein.

Lachen verdrängt die Sorgen

Zum Schluss bot sich mir dann doch noch die Chance eine Frage zu stellen und ich wollte von Nil noch wissen, welches das grösste Kompliment einer Kundin oder eines Kunden für sie gewesen sei. Etwas überrascht antwortete Nil: «An ein einzelnes Kompliment kann ich mich nicht erinnern. Aber alle wissen, dass ich sehr lustig sein kann und Menschen gerne zum Lachen bringe. Lachen schenken, gütig sein und liebevoll sein, das verdrängt alle Sorgen. Wenn ich lache und der Kunde macht mit, dann hat er keine Schmerzen mehr. So einfach ist das.»

Entdecke die guten Seiten

Nil ergänzt: «Weisst du, die schwierigsten Kundinnen und Kunden entpuppen sich für mich oft zu den liebsten. Die Arbeit mit betagten Menschen macht mir viel Freude. Sie sind so ausgeprägt, sie sind einnehmend, aber auch offen für alles. Mit etwas Humor, Selbstironie oder einfach mit Heiterkeit schmilzt das Eis. Jeder Mensch hat seine guten Seiten. Es gilt nur diese zu entdecken. Ich wünsche mir keine Beständigkeit. Ich binde mich auch nicht an Kundinnen du Kunden. Dadurch entsteht für mich ein lockeres Arbeiten, fröhlich und ungezwungen. Diese Leichtigkeit ist positiv ansteckend.»

Auf meinem Block standen viele Notizen und ich beendete die beeindruckende Begegnung mit einem Dank. Fragen hätte ich noch viele stellen können, aber eigentlich war alles gesagt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass zwei Stunden vorüber waren. Aber wie gesagt: Zeit ist nicht so wichtig.

Patric Radel

Nilgül liebt Tiere

 

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